Martin Kämpchen

Kaum einer außer Martin Kämpchen schafft es, über das politische und kulturelle Leben in Indien so zu schreiben, dass es tatsächlich lebendig wirkt.
Leserbrief in der FAZ vom 22. November 2019

Hardly anyone except Martin Kämpchen manages to write about the political and cultural life in India in such a way that it actually seems alive.
Letter to the editor in the FAZ of 22 November 2019

_MG_9246

Martin Kämpchen, Wien 2022 (Foto Christina Schröder)

 

Since 1980, Kämpchen lives in Santiniketan in West-Bengal where the poet Rabindranath Tagore had spent half of his life. He travels extensively in India and visits Europe about three times a year. His field of activity is the cultural dialogue between India and Germany specially in the area of literature and religions. Kämpchen translates the poet Tagore and the Hindu saint Ramakrishna from Bengali to German, he compiles anthologies, writes essays and short stories; he has also published a novel. He regularly writes for the cultural section of the renowned daily “Frankfurter Allgemeine Zeitung” about India.

In Germany Martin Kämpchen gives lectures, readings and seminars. In India he actively guides the development of two tribal villages.

 

Geboren am 9.Dezember 1948 in Boppard (Mittelrhein); dort Abitur am Neusprachlichen Gymnasium. Als Stipendiat einjähriges Studium an einer amerikanischen High School; Abschluss mit dem American High School Diploma. Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer, als diese Entscheidung noch vor einem Tribunal des Verteidigungsministeriums begründet werden musste. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Saarbrücken, Wien und Paris; Dr.phil in Germanistik in Wien mit einer Arbeit über die “Darstellung der Unmenschlichkeit und Grausamkeit in der Literatur zum Ersten und Zweiten Weltkrieg” (1973).

Als Stipendiat der Stiftung Studienkreis 1971 drei Monate in Indien. Ab 1973 in Kalkutta als Deutschlektor an einem Spracheninstitut des Ramakrishna Mission Institute of Culture; Zusammenleben mit Mönchen des Ramakrishna-Ordens in Narendrapur südlich von Kalkutta.

Ab 1977 Studium der indischen Philosophie in Madras (M.A. 1979); dort Zusammenleben mit indischen Jesuiten im interreligiösen Dialogzentrum Aikiya Alayam. Ab 1980 Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft an der Visva-Bharati-Universität in Santiniketan (West-Bengalen), rund 150 km nördlich von Kalkutta; Dr.phil. mit einer Arbeit über den “Begriff der Heiligkeit im Hinduismus und Christentum, dargestellt am Leben von Ramakrishna und Franz von Assisi” (1987).

Martin Kämpchen wohnt als freischaffender Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber und Journalist in Santiniketan. Er ist Übersetzer aus dem Bengalischen von Ramakrishna (Gespräche mit seinen Schülern) und Rabindranath Tagore (Lyrik und Theaterstücke), Herausgeber der neunbändigen wissenschaftlichen Buchreihe “Klassiker der östlichen Meditation/Spiritualität Indiens” (Zürich 1986-1992).

Martin Kämpchen erforscht die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien im 20. Jahrhundert; Schwerpunkt ist dabei: Tagore, Hermann Hesse und Günter Grass, Indien in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts sowie moderne indische Literatur in deutscher Übersetzung. Er beteiligt sich am interreligiösen Dialog zwischen Hinduismus und Christentum mit Büchern, Vorträgen, Seminaren in Europa und Indien.

Kämpchen veröffentlicht Belletristik, Tagebücher,Anthologien und Essays. Sein erster Roman “Das Geheimnis des Flötenspielers” erschien 1999 (2.Auflage 2000).
Mitarbeit bei deutschen Rundfunkanstalten und an Zeitschriften. Seit 1995 freier Mitarbeiter beim Feuilleton der FAZ, verantwortlich für indische Kultur. Regelmäßige Editorials zur deutsch-indischen Kultur in der Tageszeitung Kalkuttas „The Statesman“ (siehe Vortragstexte). Mehrmals im Jahr Reisen nach Europa. Vorträge, Lesungen und Seminare in Indien und in Europa.

Seit 1984 Bemühungen um eine alternative Entwicklungshilfe in den zwei Stammesdörfern Ghosaldanga und Bishnubati in der Nähe von Santiniketan. Im Jahr 2007 wurde der „Freundeskreis Ghosaldanga und Bishnubati e.V.“ in Frankfurt gegründet (www.dorfentwicklung-indien.de). In den Jahren 1984, 1998, 1999, 2005, 2008, 2015 und 2018 veranstaltete Kämpchen mehrwöchige Rundreisen mit Vertretern (Sängern, Tänzern, Künstlern) der dörflichen Kultur in Deutschland und Österreich mit Veranstaltungen zum Thema „Ein indisches Dorf stellt sich vor“ in Schulen und vor Erwachsenen.

Unter Termine gibt Martin Kämpchen seine beruflichen Termine sowie seine Aufenthaltsorte bekannt, sobald sie feststehen.

Während der Pandemie 2020/21 musste Martin Kämpchen vorwiegend in Boppard wohnen. Er verbrachte die Zeit mit der Niederschrift seiner Autobiographie „Mein Leben in Indien“ (2022). Im April 2023 wurde eine schwere Krankheit entdeckt. Seitdem wohnt er wieder in Boppard, setzt jedoch seine Arbeit fort.

Im Mai 2023 erhielt Martin Kämpchen den Ehrendoktor der Sister Nivedita Universität in Kalkutta

03/2024

Auszeichnungen / Awards and Fellowships:

  • Rabindranath-Tagore-Literaturpreis (der Deutsch-Indischen Gesellschaft) 1990
  • Rabindra-Puraskar (Rabindranath-Tagore-Preis der westbengalischen Regierung, Kalkutta) 1992.
  • Journalistenpreis Entwicklungspolitik (der dt. Bundesregierung) 1993.
  • Martha-Saalfeld Literaturpreis (des Landes Rheinland-Pfalz) 1994.
  • Ashok Kumar Sarkar Vritti (Fellowship von Ananda Publishers, Calcutta) 1994-97.
  • Fellowship (drei Monate) des Indian Institute of Advanced Study, Shimla/Indien 1995.
  • Stipendium (acht Monate) des Deutschen Literaturarchivs, Marbach 1997/98/99/2010.
  • Visiting Fellow des Rabindra-Bhavan (Visva-Bharati-Universität, Santiniketan)1999-2000.
  • Bundesverdienstkreuz (der deutschen Bundesregierung) 1999.
  • Literaturstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (Bonn) 2000.
  • Creative Writers´ Fellowship des Hawthornden Castle (Edinburgh) September 2000.
  • Tagore-Literaturpreis der Visva-Bharati Society, Kalkutta 2005
  • Zwei Preise des Tagore Research Institute, Kalkutta.
  • Ananyasamnan des “24-ghanta” Fernsehkanals, Kalkutta 2010.
  • Merck Tagore Preis (Firma Merck, Darmstadt, und Goethe-Institut), 2012.
  • Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus des Landes Rheinland-Pfalz in Edenkoben (April-Juni 2013)
  • Tagore-Plakette der Asiatic Society, Kalkutta 2015.
  • Aufenthaltsstipendium vom Indian Institute of Advanced Study in Shimla (Himalaja) von September 2016 bis April 2018.
  • * Projektpreis der interreligiösen Arbeitsstelle INTR°A, Schwerte (Deutschland) für Komplementarität der Religionen 2021
  • D. Litt. h. c. (Doctor of Literature honoris causa) der Sister Nivedita University, Kalkutta Mai 2023.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

1 + 2 =

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>